Die Entwicklung des rheinischen Aquifers im Kontext des Klimawandels wird sich auf den Erhaltungszustand und die Dynamik dieser Ökosysteme auswirken. Es ist daher notwendig, ihre Verbreitung besser zu kennen und die Kenntnisse über die Art der Verbindung zwischen den Ökosystemen und dem Grundwasser deutlich zu verbessern, um die Erhaltung der Biodiversität in die aktuelle und zukünftige quantitative Grundwasserbewirtschaftung einzubeziehen.
Ziel ist es, einen Überblick über die verschiedenen grundwasserbezogenen Ökosysteme im Untersuchungsgebiet zu erhalten, ihre Natur und ihre Verbindung zur Hydrodynamik des Grundwassers zu verstehen und zu charakterisieren, um die potenziellen Auswirkungen der Grundwasserentwicklung im Kontext des Klimawandels auf die Ökosysteme vorhersagen zu können.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Arbeit auf einem multidisziplinären Team beruhen, das notwendig ist, um einerseits die verschiedenen Aspekte der Biodiversität und andererseits den Zusammenhang zwischen Grundwasserhydrodynamik und Ökosystemen zu verstehen.
Aktion 6 ist in 6 Unteraktionen unterteilt :
6.1 Grenzüberschreitender fachlicher Austausch und fachliche Koordination.
6.2 Bestandsaufnahme und Kartierung von Lebensräumen, die - auf der Ebene des Rhein-Grundwasserleiters- potenziell mit der Hydrodynamik des Grundwassers verbunden sind.
6.3 Vorbereitung der Datenerfassung für die Untersuchung der Beziehung zwischen Grundwasserhydrodynamik/Ökosystemen auf lokaler Ebene (Pilotstandorte).
6.4 Charakterisierung der Beziehung zwischen Ökosystemen und Grundwasser auf lokaler Ebene (Pilotstandort).
6.5 Beitrag der Fernerkundung und der Bildgebung zum Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen rheinischem Grundwasserleiter und Ökosystemen.
6.6 Charakterisierung der Verbindungen zwischen Ökosystemen und Grundwasser auf grenzüberschreitender Ebene.
In diesem ersten Arbeitsjahr lag der Schwerpunkt auf der Suche nach relevanten Daten zur Identifizierung von Pilotstandorten (Aktion 6.3). Ziel ist die Auswahl von etwa 20 Pilotstandorten auf beiden Seiten des Rheins. Die für diese Auswahl festgelegten Kriterien sind :
- Die Pilotstandorte müssen über eine ausreichende ökologische Datenhistorie verfügen, die bis in die 2000er oder sogar 1990er Jahre zurückreicht;
- Die Pilotstandorte sind Feuchtgebiete, die mit dem Grundwasser des Rheingrundwasserleiters in Wechselwirkung stehen;
- Die Schwankungen, denen das Grundwasser untersteht, müssen eine gewisse Divergenz zwischen den verschiedenen Pilotstandorten aufweisen;
- Die Pilotstandorte sollten nicht unter dem Einfluss von Rhein und Ill stehen, um die Auswirkungen des Grundwassers auf die Biodiversität der Ökosysteme bestmöglich zu charakterisieren.
Die französischen Forschungsteams haben sich an verschiedene Organisationen (CEN, CEA, CBA) gewandt, um potenzielle Pilotstandorte zu identifizieren; diese Untersuchungen wurden durch Geländeuntersuchungen ergänzt und ermöglichten die Auswahl von 10 Pilotstandorten vom Typ Feuchtwiesen in Verbindung mit einem grundwasserbeeinflussten Oberflâchengewässer (Karte 1).
Auf deutscher Seite des Rheins stehen im Rahmen der Datenrecherche mittlerweile zahlreiche historische Daten aus verschiedenen Quellen (alte Diplomarbeiten, Bericht eines Ingenieurbüros) unterschiedlicher Zeitabschnitte und unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. Vollständige Biotopaufnahmen mit genauen Lokalisierungen sind selten. Die starken Unterschiede in der Datenqualität führten zu einer Anpassung der geplante Methodik.
Um die verschiedenen Regionen des Oberrheins besser abdecken und unterschiedliche Biotoptypen (Erlenbruchwälder, Feuchtwiesen, Moore usw.) untersuchen zu können, sind die Pilotgebiete (Karte 2) von unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung. Einige umfassen große, heterogene Gebiete, viele sind klein und eher homogen.
Die Geländeuntersuchungen auf beiden Seiten des Rheins zur Erfassung der ökologischen Daten haben begonnen und werden im Winter 2024/2025 fortgesetzt.